Balmaceda Kommunikation
Sebastian Balmaceda (54)
Familienstand: verheiratet
Wohnort: Lüneburg
Beruf: Journalist, Kommunikations-/Medien-Berater
Unternehmen: Balmaceda Kommunikation
Standort: Lüneburg
Sebastian: Ganz klar Vorfreude. Meine Grundhaltung ist Zuversicht, gefestigt durch meinen Glauben. Psalm 23: „Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn Du bist bei mir…“ Das gibt mir Kraft, ist kein Zeichen von Sorglosigkeit. Grade in Krisen-Zeiten eröffnen sich ungeahnte Chancen, werden Missstände sichtbar, die wir beseitigen können.
Von dem bulgarischen Politwissenschaftler Ivan Krastev stammt der wunderbare Satz: „Wir müssen uns wieder in die Zukunft verlieben.“
Sebastian: Wir müssen es schaffen, auf dem schmalen Grat zwischen Bewahren und Verändern keine Fehler zu machen. Menschlichkeit, Respekt und Rücksichtnahme sind immer die Grundlagen unseres Miteinanders. Zuverlässigkeit ist immer modern. Das gesprochene Wort gilt. Digitalisierung dient dem Menschen.
Sebastian: Dass wir uns endlich trauen Nein zu sagen zum irrigen Gedanken, diese Stadt könne immer weiter wachsen, wachsen, wachsen. Und dass wir uns vom verstaubten 90er-Jahre-Begriff „Kaufhaus Innenstadt“ verabschieden. Warum: Weil Lüneburg bereits jetzt jeden Tag mindestens einmal kollabiert, der Verkehr stillsteht, die Parkplätze überfüllt sind, der Wohnungsmarkt längst perverse Züge angenommen hat. Und weil diese 1000 Jahre alte Stadt niemals ein Kaufhaus war und niemals eines sein wird.
Lüneburg beginnt an den Ortsschildern, nicht an den Fußgängerzonen. Ich wünsche mir deshalb, dass wir die Stadt wieder größer denken, aber kleiner planen.
Sebastian: Ich werde mit meiner Frau Mirian bei einem guten Glas Wein vor einem kleinen Bistro auf dem autofreien Platz Am Sande sitzen. In der Bar nebenan wird Fußball übertragen, gegenüber jammt ein Duo mit Saxophon und Klavier, Kinder spielen Kriegen auf der großen Grünfläche in der Mitte des Platzes, ein kleiner E-Bus holt die alte Dame mit ihrem Rollator ab und aus dem Fenster der LZ schaut der Chefredakteur und freut sich, dass morgen wieder eine gedruckte Zeitung erscheint. Wie immer.
Sebastian: Sorry, diese Frage provoziert wohlfeile Antworten oder animiert zu philosophischen Gedankenspielen.
Ich freunde mich jeden Tag mit meinem aktuellen Ich an…
Sebastian: Ich trenne Müll, bringe Altglas weg, kaufe kein Mineralwasser, esse oft Bio, fahre E-Auto… Im Ernst: Die Zukunft wird ganz wesentlich davon abhängen, wie wir miteinander und wie wir mit der Umwelt umgehen. In beiden Bereichen mühe ich mich wie die allermeisten von uns nach Kräften.
Sebastian: Auf ihn war immer Verlass.
Sebastian: Gegenfrage: Wissen Sie, welche App 2006 – im Jahr des Fußball-Sommermärchens – die weltweit am meisten genutzte App war?
Sebastian: Indem sie heute junge Leute sehr, sehr gut ausbilden, ordentlich bezahlen und Arbeitsplätze anbieten, die Arbeit, Privatleben, Hobbys, Leidenschaften und Ehrenämter möglich machen.
Sebastian: Eines der am schlimmsten strapazierten Worte — im Wettstreit mit Achtsamkeit, Diversität und Gendersternchen.
Wikipedia wortklaubert: „Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung, bei dem eine dauerhafte Bedürfnisbefriedigung durch die Bewahrung der natürlichen Regenerationsfähigkeit der beteiligten Systeme gewährleistet werden soll.“ Aha. Der Duden definiert: „Längere Zeit anhaltende Wirkung.“ Tja, das könnte auch eine Ohrfeige sein.
Ich finde, Nachhaltigkeit ist Vernunft.
Sebastian: Wir werden sie nicht aufhalten, also als Chance nutzen.
Sebastian: Gottlob ja. Kommunikation stirbt nie aus. Wir teilen ja sogar auf unseren Grabsteinen noch etwas mit.