NELE & ANDREAS KAMMLOTT

Vorfreude oder Sorge –
Was empfinden Sie, wenn Sie an die Zukunft denken?

Nele: Sorge, weil die Menschen den Bezug zu sich und ihrer Umwelt aus dem Blick verloren haben.
Vorfreude, weil Achtsamkeit mit sich und unserer Umwelt, Authentizität und Klimaschutz an Bedeutung gewinnen.

Andreas: Sorge, weil der Mensch die Kontrolle über die Technik verliert.

Welche Herausforderungen sehen Sie in der Zukunft?

Nele: Bei allem technischen Fortschritt, wissenschaftlichen und globalen Möglichkeiten den eigentlichen Zweck nicht aus dem Blick zu verlieren. Und Technik und Digitalisierung nicht als „Allheilmittel“ zu sehen.

Andreas: Die Kontrolle über die Technik zu behalten.

Was wünschen Sie sich für Lüneburg?

Nele: Dass Lüneburg wertebasiert und wertschätzend wächst und seine Wurzeln nicht vergisst.

Andreas: Lüneburg soll ein hübsches und sauberes Städtchen sein.

Wo sehen Sie sich selbst in 20 Jahren?

Nele: Malend und schreibend im Garten, gemütlich, beisammen mit meiner Familie – zufrieden rückblickend auf das, was ich im Leben erreicht und geschaffen habe.

Andreas: Tüftelnd mit meinem Sohn in meiner Bastelecke in meinem gemütlichen Heim.

Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft:
Welches Ihrer Ichs ist Ihnen am liebsten –
und warum?

Nele: Gegenwart, weil ich in der Vergangenheit viele wertvolle Erfahrungen sammeln konnte und damit im Hier und Jetzt die Grundsteine für die Zukunft setzen kann.

Andreas: Vergangenheit, weil ich in jüngeren Jahren unbeschwerter war.

Was tun Sie selbst dafür,
dass die Zukunft lebenswert wird?

Nele: Ich versuche achtsam und wertschätzend mit mir selbst, meinen Liebsten, den Menschen unserer Gesellschaft und unserem Lebensraum umzugehen. Und ich versuche mich jedes mal auf’s Neue auf das Wesentliche zu fokussieren.

Andreas: Ich gehe achtsam mit allen Ressourcen um. Und ich kaufe gern dort ein, wo faire Handelsbeziehungen gepflegt werden.

Wie sollen sich
künftige Generationen an Sie erinnern?  

Nele: Als Teil einer gesellschaftlichen Bewegung, die sich wieder mit dem „Know- why“ statt dem „Know- how“ beschäftigt hat und die sich wieder auf grundlegende Werte besinnt, wie Fairness, Ehrlichkeit, Authentizität und Wertschätzung für das Leben und unseren Lebensraum.

Andreas: Als jemand der die digitale Souveränität für die Menschen gefördert hat.

Eine Zeitkapsel befördert Sie in das Jahr 2121: Was sehen Sie?

Nele: Die Ruhe nach dem großen Umbruch, nachdem der Mensch den Technik-Hype überwunden hat, weil er festgestellt hat, dass man Apps nicht essen kann. Eine friedliche Symbiose zwischen Mensch, Tier und Umwelt.

Andreas: Eine begrünte und dennoch voll vernetzte Welt ohne Supermetropolen.

Wie können sich Unternehmer heute auf die Zukunft vorbereiten? 

Nele: Selbstbestimmt, unabhängig und flexibel sein. Den Sinn und die Freude für das, was man tut jedes mal auf’s Neue hinterfragen, finden und genießen. Pläne als Idee und nicht als festen Plan sehen – denn nichts ist so beständig wie die Veränderung.

Andreas: Sich möglichst autark und souverän aufstellen. Sich selbst Expertenwissen aneignen. Sich mit der sich begleitenden Technologie intensiv befassen.

Was bedeutet Nachhaltigkeit für Sie? 

Nele: Ein ausgewogenes Miteinander, Wertschätzung für alle Lebewesen und Ressourcen. Die Zukunftsfähigkeit unter Berücksichtigung der Ausgewogenheit des eigenen Handelns, aller Dienstleitungen und Produkte.
Nachhaltigkeit ist aus meiner Sicht ein fortwährender Prozess, weil sich die Bedingungen fortwährend ändern, Erkenntnisse hinzukommen und Prioritäten angepasst werden.

Andreas: Nicht mehr Ressourcen zu verwenden als nötig. Achtsamer und respektvoller Umgang mit Leben jeder Art und Ressourcen.

Digitalisierung – Chance oder Hindernis? 

Nele: Chance, wenn die Digitalisierung Mittel zum Zweck ist, unser Leben angenehmer, gerechter, ressourcenschonender und lebenswerter zu machen.

Andreas: Chance, weil uns durch Automatisierung viel abgenommen wird.

Sind Ihre Produkte/Dienstleistungen zukunftsfähig? 

Nele: Ja, weil wir mit kaneo Unternehmen digital, zukunftsfähig, ressourcenschonend, unterstützend und selbstbestimmt werden lassen.

Andreas: Ja, weil der Bedarf unserer Dienstleistung hoch ist und weiterhin steigen wird.