MERLE PREUß & ELISABETH MICHAELIS

NEUER SPEICHER

Merle Preuß (26) // Elisabeth Michaelis (62)

Familienstand: ledig // geschieden, 4 Kinder, 5 Enkelkinder

Beruf: Staatlich anerkannte Erzieherin // Krankenschwester, Dipl. Soz.arb/ Soz.päd., Freiberuflerin als gesetzliche Betreuerin

Unternehmen: Neuer Speicher – Unverpackt –

Positionen: Inhaberin und Geschäftsführerin // Mitbegründerin

Standort: Lüneburg

Vorfreude oder Sorge –
Was empfinden Sie, wenn Sie an die Zukunft denken?

Merle: Das ist eine wirklich schwierige Frage. Persönlich freue ich mich auf alles was mir die Zeit so bringen kann. Denke ich an die Umwelt, die Tierwelt, kommende Generationen – mache ich mir sehr große Sorgen. Das Artensterben, der Klimawandel, das sind oft überwältigende Ereignisse mit denen ich mich täglich konfrontiert sehe.

Elisabeth: Ich denke vom Jetzt in kleinen Schritten, von heute auf morgen, von Winter auf Frühling.

Welche Herausforderungen sehen Sie in der Zukunft?

Merle: Die Umwelt zu schützen und die Menschen dazu zu bewegen es in die Hand zu nehmen.

Elisabeth: Klimaschutz! Darin enthalten Artenvielfalt wahren oder wieder schaffen, Müll reduzieren.

Was wünschen Sie sich für Lüneburg?

Merle: Inklusivität, Offenheit, Klimaneutralität, Sicherheit und mehr grüne, konsumfreie Räume.

Elisabeth: Einen botanischen Garten oder Waldgarten parallel zum Sande im Clamart Park bis zum Museum, weniger ruhenden und fließenden Autoverkehr in Lüneburg, Rückbesinnung auf Backsteinbauweise (z.B. Hanseviertel: Backsteinhäuser werden abgerissen und kubisches Mischmasch aufgebaut) „Unverpacktläden“ in jedem Stadtteil statt Discounter.

 
Wo sehen Sie sich selbst in 20 Jahren?

Merle: Lächelnd, mit dem Gesicht in der Sonne und einem guten Buch in der Hand an der Ilmenau. Karrieretechnisch befolge ich keinen Fahrplan und schaue, was passiert.

Elisabeth: im Altenheim?

Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft:
Welches Ihrer Ichs ist Ihnen am liebsten –
und warum?

Merle: Ich mag alle drei! Gespannt bin ich aber auf mein zukünftiges Ich. Das wird um einiges erfahrener und klüger sein.

Elisabeth: Ich bin JETZT die Summe aller Zeiten, die ich gelebt habe, und finde gerade das gut.

Was tun Sie selbst dafür,
dass die Zukunft lebenswert wird?

Merle: Wo ich kann, spare ich Müll. Ich hinterfrage meinen Konsum und passe an, mache viel selber und tausche mich darüber aus. Ich teile mein Wissen und höre zu.

Elisabeth: Gewohnheiten hinterfragen, Lebensweise reflektieren und verändern.

Wie sollen sich
künftige Generationen an Sie erinnern? 
 

Merle: Als eine von vielen, die aktiv geworden ist.

Elisabeth: In Liebe und Freude.

Eine Zeitkapsel befördert Sie in das Jahr 2121: Was sehen Sie?

Merle: Erstmal : Vertikale Gärten in Raumstationen! Dann: Ich möchte sehen, dass die Welt wieder bewachsener ist und es keine Kriege mehr gibt.

Elisabeth: Schwierig, ich sehe beides. Die Zerstörung von Lebensgrundlagen ist weitergegangen, die Verelendung der Menschen auch. Aber es gibt eine Vielfalt von Oasen mit Menschen, die anders leben. Mehr Menschen leben wieder auf dem Land. Privateigentum ist begrenzt, gemeinschaftliches Arbeiten für eine definierte Region wird organisiert, diese Menschen arbeiten dort, wo sie leben.

Wie können sich Unternehmer heute auf die Zukunft vorbereiten? 

Merle: Den jüngeren Generationen zuhören, sie einbinden und stetig daran arbeiten nachhaltig, sinnvoll und klimaneutral zu agieren.

Elisabeth: Statt Betriebsausflug mal einen Gedankenausflug der Mitarbeitenden organisieren. Sie haben bestimmt Ansätze und Ideen zur Veränderung. Im zweiten Schritt eine erste Änderung umsetzen.

Was bedeutet Nachhaltigkeit für Sie? 

Merle: Nachhaltigkeit bedeutet für mich, das zu nutzen, was schon da ist.

Elisabeth: DIE einende Kraft über alle Religionen und Weltanschauungen, über alle Grenzen hinweg. Beinhaltet Achtung vor jedem Leben. Ist das Gegenteil von Profitstreben und Wachstum um jeden Preis.

Digitalisierung – Chance oder Hindernis? 

Merle: Sicherlich eine Chance, wenn vernünftig angewendet.

Elisabeth: Beides, kommt auf den Einsatz an.

Sind Ihre Produkte/Dienstleistungen zukunftsfähig? 

Merle: Unser Konzept ist definitiv zukunftsfähig. Gute Lebensmittel ohne unnötige Verpackung. Das ist doch genau so wie es sein soll.

Elisabeth: Ja. Es ist das Angebot, anders zu konsumieren – mit kleinerem Fußabdruck.

Timo Dalinghaus & Lasse Kratzsch

RADKOMBINAT

Lisa und Jannik Harms

Bäckerei Harms & De Heidbäcker

Jan-Peter Bauck

BAUCK GmbH