Lea Trampenau

ISS – Innovative Schlachtsysteme und Goldburger

Lea Erika Mariechen Trampenau (46)

Familienstand: ledig

Wohnort: Lüneburg

Beruf: Gärtnerin, Dipl. Ing. agr.

Unternehmen: ISS – Innovative Schlachtsysteme und Goldburger

Positionen: Geschäftsführerin

Standort: Lüneburg

Vorfreude oder Sorge –
Was empfinden Sie, wenn Sie an die Zukunft denken?

Lea Trampenau: Ich empfinde meistens Freude, wenn ich an die Zukunft denke.

Welche Herausforderungen sehen Sie in der Zukunft?

Lea Trampenau: Ich sehe Herausforderungen im Klimawandel, in der Ernährungsversorgung, im Umgang mit den Tieren (im Allgemeinen und im Speziellen mit unseren landwirtschaftlichen Nutztieren). Ich sehe Herausforderungen in der moralischen Grundeinstellung der Menschen zueinander, in der Verantwortung füreinander (in der Fürsorge der alten Menschen und der Entwicklung der jungen Menschen). Herausforderungen im Umgang mit der Medientechnologie und deren Folgen der Sucht, Isolierung, Vereinsamung und sozialen Destabilisation.

Was wünschen Sie sich für Lüneburg?

Lea Trampenau: Ich wünsche mir für Lüneburg ein bisschen mehr Lockerheit.

 
Wo sehen Sie sich selbst in 20 Jahren?

Lea Trampenau: Ganz sicher irgendwo auf dem Land, mit Tieren (ich habe ein besonders großes Herz für alte und kranke) und den liebsten Menschen um mich herum. Gerne auch im Ausland, dort wo es warm ist und wo ich mich außerdem zuhause fühle.

Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft:
Welches Ihrer Ichs ist Ihnen am liebsten –
und warum?

Lea Trampenau: Mein Ich unterscheidet sich nicht in der Zeit, lediglich in einzelnen Lebensphasen, die vielleicht mal schöner und weniger schön sind. Jede einzelne Lebensphase bringt Entwicklung und Veränderung. Und trotzdem bleibt im Wandel auch einiges wie es war: Der Humor zum Beispiel und die Liebe zu den Tieren!

Was tun Sie selbst dafür,
dass die Zukunft lebenswert wird?

Lea Trampenau: Ich arbeite im landwirtschaftlichen Kontext und bemühe mich darum, dass die Tiere eine respektvolle und gute Behandlung erfahren, insbesondere „prämortal“, vor der Schlachtung, da dieser Bereich bis heute eher verdrängt und nicht gern gesehen wird. Dazu gehört auch, den Menschen, die mit den Tieren arbeiten, Respekt entgegen zubringen.
Ich bewirtschafte meinen eigenen Garten nach ökologischen Kriterien und kaufe weitestgehend ökologische Erzeugnisse, zur Schonung des Bodens und der Lebewesen. Außerdem fliege ich nicht, allerdings aus Flugangst.

Wie sollen sich
künftige Generationen an Sie erinnern? 
 

Lea Trampenau: Sie sollen wissen, dass es sich lohnt, die eigenen Überzeugungen zu leben. Es ist richtig, der Intuition zu folgen. Es ist schön, authentisch zu sein. Um das, was einem besonders am Herzen liegt, zu schützen, braucht es die Bereitschaft, sich dem Schmerz zu stellen. Bei mir war es das Thema der Schlachtung: Es braucht Offenheit, um Prozesse zuzulassen und Gnade, um das Handeln anderer zu verstehen und zu verzeihen.

Eine Zeitkapsel befördert Sie in das Jahr 2121: Was sehen Sie?

Lea Trampenau: Ich sehe eine Welt, die sich stabilisiert hat. Ein funktionierendes Ökosystem. Menschen, die wieder glücklich sind, weil sie mit dem bedingungslosen Grundeinkommen endlich auch wieder Zeit haben für das, was ihnen einfach nur Spaß macht!

Wie können sich Unternehmer heute auf die Zukunft vorbereiten? 

Lea Trampenau: Mit nachhaltigem Gedankengut und Handeln, im Sinne sozialer Gerechtigkeit.

Was bedeutet Nachhaltigkeit für Sie? 

Lea Trampenau: Nachhaltigkeit bedeutet für mich, dass mein Handeln, welches heute ökologisch, sozial und ökonomisch bestem Wissen entspricht, auch noch in hundert Jahren genauso bewertet werden kann. Es bedeutet, dass wir bei jeder Tat so handeln sollten, als würden wir etwas für unsere allerliebsten Menschen tun. Und wenn wir sterben, hinterlassen wir unseren Platz ganz fein.

Digitalisierung – Chance oder Hindernis? 

Lea Trampenau: Digitalisierung bestimmt auch eine Chance – für mich ganz persönlich zu viel, zu schnell und deswegen in der Folge hinderlich. Zu wenig Mensch, zu viel Technik.

Sind Ihre Produkte/Dienstleistungen zukunftsfähig? 

Lea Trampenau: Ja! Ich berate Landwirte/-innen, die sich der nachhaltigen Landwirtschaft widmen, die für ihre Tiere Verantwortung übernehmen wollen bis zum Tod. So ist es möglich, die Tiere zum Zwecke der Schlachtung am Hof/auf der Weide zu betäuben und zu töten, um prämortale Belastungen (direkt vor dem Tod) zu vermeiden. Tiere haben Angst, wenn sie das vertraute Umfeld/die Herde verlassen, transportiert und am Schlachthof entladen werden. Diese Angst können wir ihnen nehmen, wenn sie ohne Anwendung von Zwangsmaßnahmen dort getötet werden, wo sie gelebt haben.
Je mehr ich beraten kann, desto mehr Hof- und Weidetötungen gibt es! Außerdem verkaufe ich das Fleisch von eben diesen Tieren (Rinder) die ganzjährig im Freien leben und ihren Platz am Hof/in der Herde bis zum Tod nicht verlassen müssen. Das Fleisch ist zu leckersten Goldburgern verarbeitet (handmade).

Merle Preuß & Elisabeth Michaelis

Neuer Speicher

Timo Dalinghaus & Lasse Kratzsch

RADKOMBINAT

Lisa und Jannik Harms

Bäckerei Harms & De Heidbäcker