Wirgarten Lüneburg
Hildegard Schlöder (34) // Lukas Heidelberg (34)
Familienstand: ledig // verheiratet, 2 Kinder
Beruf: Gemüsegärtnerin // Studium der Geographie und Nachhaltigkeitswissenschaften
Unternehmen: Wirgarten Lüneburg eG
Positionen: Leitung Gemüsebau // Vorstand Kommunikation, Administration, Logistik & Finanzen
Standort: Lüneburg
Hildegard: Eine Mischung aus beidem.
Lukas: Beides ist vorhanden, aber die Vorfreude überwiegt.
Hildegard: Den Fokus von Denken und Handeln wieder auf die Dinge bringen, die uns erhalten und glücklich machen.
Lukas: Einen auch für Menschen lebenswerten und lebensfähigen Planeten zu erhalten.
Hildegard: Dass die Stadt sich traut, mutige Entscheidungen zu treffen..
Lukas: Dass Lüneburg sich auf den Weg macht, eine nachhaltige, klimaneutrale und in allen Belangen lebenswerte Stadt zu werden.
Hildegard: Mein Leben hat sich in den letzten Jahren im Schnitt einmal im Jahr auf den Kopf gestellt, 20 Jahre kann ich da schwer überblicken.
Lukas: In 20 Jahren sind meine Kinder junge Erwachsene und mir und meiner Frau wird wieder mehr Zeit in der Hängematte vergönnt sein.
Hildegard: Für mich sind das keine getrennten Ichs… das Ich ist mit den Erfahrungen aus der Vergangenheit volk in der Gegenwart und kümmert sich gleichzeitig um die (nahe) Zukunft.
Lukas: Das der Vergangenheit und Gegenwart, denn das macht mich als Mensch aus. Über das Ich der Zukunft kann ich noch nichts sagen, denn das kenne ich noch nicht. Ich erwarte aber nur Gutes.
Hildegard: Ich baue zusammen mit meinen KollegInnen Biogemüse in einer kleinen Vielfaltsgärtnerei an.
Lukas: Durch meine Arbeit im WirGarten trage ich zu einer regionalen Agrarwende bei und engagiere mich dafür, dass dies auch über Lüneburg hinaus passiert.
Hildegard: Tut von meiner Seite aus gar nicht Not, dass sich ganze Generationen an mich erinnern.
Lukas: Darüber mache ich mir gar keine Gedanken.
Hildegard: Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn Sie die Zukunft betreffen. Ob das Zitat nun von Mark Twain, Kurt Tucholsky oder Winston Churchill stammt: Ich stimme zu. 2121, da reicht meine Phantasie wirklich nicht für aus.
Lukas: Solche Überlegungen überlasse ich lieber der Sciene-Fiction-Literatur.
Hildegard: Indem sie kreativ sind, Arbeitsplätze neu denken und Fachkräfte ausbilden – an denen mangelt es nämlich.
Lukas: Indem sie den nötigen Wandel nicht als Bedrohung, sondern als Chance begreifen und ihn aktiv mit gestalten.
Hildegard: Dass wir uns als Gesellschaft seriös mit dem Kategorischen Imperativ (Kant) auseinandersetzen und diesen auch anwenden.
Lukas: Da könnte ich als Nachhaltigkeitswissenschaftler jetzt natürlich weit ausholen. Allgemein gesprochen könnte man sagen, es gilt die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die planetaren Grenzen gewahrt bleiben und auch künftige Generationen ihre Bedürfnisse befriedigen können. Und dabei gilt es nicht nur, die Bedürfnisse der Menschen zu berücksichtigen.
Hildegard: Gute Frage, kommt sehr darauf an, wie wir sie nutzen. Ich würde sagen, dass wir bei allem Guten, was sie uns bringt, das Analoge Erleben nicht verlieren dürfen. Und das ist manchmal leichter gesagt als getan.
Lukas: Eine große Chance, die allerdings auch ihre Schattenseiten hat.
Sind Ihre Produkte/Dienstleistungen zukunftsfähig?
Hildegard: Sie haben auf jeden Fall das Potential dazu!
Lukas: Da bekommen Sie von mir ein klares „Ja“!